Die Heiligen von Hripsimé

 

Die Heiligen von Hripsimé und der Hl. Gregor der Erleuchter

DIRTAD AND GREGORObwohl sich das Christentum in Armenien in den ersten drei Jahrhunderten allmählich verbreitete, blieb es dennoch eine heimliche und verfolgte Religion. Die Geschichte bezeugt eine Reihe von Märtyrern und Märtyrerinnen für Christus in Armenien, deren letzten die Jungfrauen Hl. Hripsimé und die Hl. Gayané und deren Mitstreiterinnen waren sowie der Hl. Gregor der Erleuchter, (Krikor Lusaworitsch)  der schrecklich Folter und Einkerkerung im Verlies von Chor Wirap erleiden musste. Das Gedenken an diese und die darauf folgenden Ereignisse wird im armenischen Kirchenkalender in einer Woche im Juni zusammengefasst.

Die Heiligen von Hripsimé waren ca. 37 Jungfrauen, die Ende des 3. Jh. dasHrips Christentum angenommen hatten und sich dessen Verbreitung als heilige Aufgabe widmeten. Obwohl viele von ihnen aus königlichen oder fürstlichen Familien stammten, haben sie das einfache und fromme Leben eines Christen vor dem Prunk und der Leichtlebigkeit des fürstlichen Lebens vorgezogen. Hripsimé, die von grosser Schönheit war, hatte den Heiratsantrag des Kaisers Dioclecian abgelehnt und musste infolgedessen mit den anderen zu ihrem Kreis gehörenden Jungfrauen unter grössten Verfolgungen Rom verlassen.

Sie fanden letztlich in Armenien in den Tempeln der Hauptstadt Wagharschapat Zuflucht, wo sie ihre Arbeit der Verkündigung des Evangeliums fortführten.

S KayianepokrBeeindruckt von ihrer Schönheit hat der armenische König Drtad ebenfalls um ihre Hand angehalten. Hripsimé aber lehnte entschieden die Bitten des Königs ab. Trotz seiner Ermahnungen und Drohungen war sie bereit, sich selbst für diese Entscheidung aufzuopfern. Der in Zorn geratene König befahl nun die Hinrichtung von Hripsimé und den anderen Jungfrauen, welche auch in grausamster Weise durchgeführt wurde.

Tief bedrückt von seiner Machtlosigkeit gegenüber den Jungfrauen und durch seine Grausamkeit von moralischen Werten verlassen, verliert der König Tiritades sein seelisches Gleichgewicht und wird Opfer eines seelischen Leidens. Der Geschichtsschreiber berichtet, dass er „die Gestalt eines Schweines annahm“.

Der erkrankte König wurde von dem in Chor Wirap eingekerkerten Gregor demKhorWirab 12354 Erleuchter geheilt, wonach er sich taufen liess und gemeinsam mit Gregor die Christianisierung seines Königreiches übernimmt. Somit wird Armenien der erste Staat, der das Christentum als Staatsreligion deklariert. Als ein Akt der Busse veranlasste der König Drtad zusammen mit Gregor dem Erleuchter die Erbauung von Kirchen an den Orten des Martyriums der Jungfrauen. So werden die Klöster Hl. Hripsimé, Hl. Gayané und Hl. Schoghakat sowie die Mutterkirche Hl. Etschmiadzin in der damaligen Hauptstadt Wagharschapat gegründet. Später in der ersten Hälfte des 7. Jh. wurden auf den Reliquien der Jungfrauen neue Kirchen erbaut, die bis zum heutigen Tage Zeugnis von deren festen und unerschütterlichen Glauben abgeben und sind Kleinode der armenischen kirchlichen Archetktur sind.